AMD oder Nvidia: Welche Grafikkarten sind besser?

Es gibt verschiedene Hersteller von Grafikkarten mit derselben GPU. Trotzdem gibt es extreme Schwankungen bei den Preisen. So entwickeln AMD und Nvidia die GPU, aber die Hersteller verändern die Basis-Grafikkarte um zusätzliche Details. Die unterschiedlichen Preise derselben GPUs basieren auf den individuellen vom Hersteller verwendeten Kühlsystemen sowie höheren Grafikspeichern und Taktraten für GPU. Beispielsweise können drei Lüfter geräuscharmer laufen, als nur einer der für die gleiche Luftmenge deutlich mehr Umdrehungen benötigt.

Drei Lüfter-Slots können aber auch dafür sorgen, dass die Grafikkarte größer ausfällt und mehr Platz auf dem Mainboard benötigt. Eine verbesserte Kühlung hat wiederum höhere Taktungen und somit eine bessere Leistung zur Folge, ohne dabei zu überhitzen. Des Weiteren sind Unterschiede bei den Anschlüssen (HDMI, DVI, Displayport etc.) möglich.

Bauform, Preis und Leistung

AMD oder Nvidia Grafikkarte

Grafikkarten brauchen viel Platz auf dem Mainboard. Aufgrund der aufwändigen Kühlsysteme benötigen sie mehr als den für sie vorgesehenen Slot. Die Länge der Grafikkarte kann ein weiteres Problem darstellen. Vor dem Kauf einer Grafikkarte sollte das Innenleben des vorhandenen Desktop-PCs auf diese Eigenschaften überprüft werden, da es keine einheitlichen Maße gibt.

Preislich können Grafikkarten in die drei Kategorien Einsteiger-, Mittel- und Oberklasse eingeteilt werden.

Einsteiger-Modelle sollten nicht mehr als 200 Euro teuer sein. Die Mittelklasse liegt zwischen 200 und 300 Euro und die Oberklasse beginnt bei 300 Euro. Die Oberklassen-Grafikkarten ermöglichen 4K-Gaming ohne Ruckeln. Für ein flüssiges Virtual Reality Erlebnis wird eine gute Leistung im High-End-Bereich benötigt. Gamer brauchen also eine Mittel- bis Oberklassen-Grafikkarte.

Wird der PC zum Arbeiten und gelegentlich zum Anschauen eines Films genutzt, reicht eine Einsteiger-Grafikkarte mit einer Auflösung von 720p/1080p vollkommen aus. Damit moderne Grafikkarten laufen, wird natürlich Strom gebraucht. Die Effizienz wurde in den vergangenen Jahren ständig gesteigert.

Grafikkarten bleiben aber einer der größten Stromverbraucher im PC. Hierfür gibt es verschiedene Varianten von Netzteilen. Vor dem Kauf sollte deshalb die Leistungsangabe der Grafikkarte geprüft werden. Alte Netzteile können einer hohen Grafikkartenauslastung oft nicht mehr standhalten.

Bei der Leistung sind stabile 60 FPS (Frames per Second) zu empfehlen. Für ein flüssiges Bild sollten es mindestens 30 FPS sein. Eine hohe Auflösung des Monitors macht es für die Grafikkarte schwer, die gewünschten FPS flüssig darzustellen.

Vergleich AMD und Nvidia

Nvidia GeForce GTX Grafikkarte auf Mainboard

Die beiden bekanntesten Entwickler von Grafikprozessoren sind zurzeit AMD und Nvidia. Im Direktvergleich fallen die Unterschiede gleicher Preisklassen und Generationen sehr gering aus. Dennoch sollten vor dem Kauf einige Dinge beachtet werden. Die aktuellen Generationen, also AMDs Polaris/ Vega oder Nvidia Turing sind auf jeden Fall zu empfehlen. Bei AMD betrifft das die Radeon RX Vega 56/64 und bei Nvidia die 20er-Serie.

AMDs Polaris Technologie umfasste bislang Einsteiger- oder Mittelklassen-Modelle. Hier sind in den Ratings zwischen den beiden Herstellern kaum Unterschiede zu erkennen. Lediglich im High-End-Bereich hatte Nvidia kleine Vorteile. Im Oberklassen-Direktvergleich liegt Nvidia ebenfalls vorne. Dies schließt auch Virtual Reality Gaming und Ultra HD bzw. 4K Auflösung mit ein. Die adaptive Synchronisierung ermöglicht eine exakte Kommunikation zwischen der Bildausgabe der Grafikkarte und der Bildwiedergabe des Monitors.

Hier nutzt AMD die FreeSync Technologie, während Nvidia auf G-Sync setzt. Die Techniken lassen sich durch spezielle Bildschirme umsetzen, die FreeSync bzw. G-Sync unterstützten. So wird der Screen-Tearing verhindert. Verläuft die Ausgabe bzw. der Aufbau der Einzelbilder zwischen Grafikkarte und Bildschirm nicht synchron, tritt der sogenannte Screen-Tearing auf.

In diesem Fall berechnet die Grafikkarte entweder mehr Bilder pro Sekunde (FPS, Frames per Second) als der üblicherweise 60 Hz Bildschirm darstellen kann. Oder die Grafikkarte berechnet weniger FPS als die feste Bildwiederholungsrate (Hz) des Bildschirms wiedergibt.

Werden der passende Monitor und die Sync-Technologie genutzt, entsteht ein deutliches flüssiges Bild. Gerade bei schnellen Action-Shooter wie zum Beispiel Call of Duty oder Battlefield ist dies sehr praktisch. Gaming-Monitore mit FreeSync sind hier eine günstigere Alternative.

Fazit: AMD oder Nvidia Grafikkarte?

Eine der beiden Hersteller zu favorisieren ist schwierig. Auch kann sich das Verhältnis bei der nächsten Generation deutlich zu einem Hersteller hin entwickeln. Bislang konnte generell festgehalten werden, dass die Grafikkarten von AMD zwar preisliche Vorteile hatte, dafür aber einen höheren Stromverbrauch. Dies fällt aber nur bei einer regelmäßigen und dauerhaften Nutzung ins Gewicht.

Im High End Bereich hat momentan Nvidia die Nase deutlich vorn. Für die RXT-Serie gibt es im Moment keine echte Konkurrenz. In der Mittelklasse gibt es zwischen der AMD Radeon RX 590 und Nvidias GeForce GTX 1060 und bei den Einsteiger-Modellen zwischen AMDs Radeon RX 560 und Nvidias GeForce GTX 1050 keinen wirklichen Sieger. Natürlich kommt es auch darauf an, dass die restliche Hardware technisch auf dem aktuellen Stand ist.

Ansonsten kann auch eine sehr gute Grafikkarte ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die individuelle Nutzung der Grafikkarte. Hierfür gibt es unterschiedliche Varianten. Gamer möchten ein flüssiges Bild mit einer hohen Auflösung.

Hierfür ist eine schon vom Hersteller übertaktete OC-Grafikkarte zu empfehlen. Diese ist natürlich entsprechend teurer. User von grafisch weniger anspruchsvollen Spielen sind mit normalen Einsteiger-Grafikkarten gut beraten. Für normale Internet- und Office-Anwendungen sind die Onboard-Grafikkarten vollkommen ausreichend.

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