Druck und Druckverfahren beim T-Shirt Druck im Vergleich zu heimischer Software/Hardware und professionellen Druckereien

Wohl kein anderes Kleidungsstück geht in Deutschland so häufig über die Ladentheke wie das T-Shirt. Genaue Zahlen dazu bestehen nicht, aber aus dem Gesamtumsatz sowie Umfragen zum Kaufverhalten lässt sich errechnen, das pro Jahr allein in der Bundesrepublik rund 300 Millionen Stück neue T-Shirts verkauft werden.

Ein nicht geringer Teil dieser T-Shirts ist bedruckt und noch ein weiterer Anteil ist dafür vorgesehen, individuell bedruckt zu werden. Übrigens tauchte das erste bedruckte T-Shirt der Welt auf dem Cover des US-amerikanischen Life Magazine im Jahr 1942 auf. Es zeigte das Emblem eines Luftwaffenstützpunktes, getragen von einem Soldaten.

Heute finden sich bedruckte T-Shirts in jedem Kleiderschrank. Dabei kann dank entsprechender Hilfsmittel der Druck sehr individuell auch zu Hause vorgenommen werden. Der Unterschied zwischen der professionellen Bedruckung eines T-Shirts und dem Eigendruck liegt in den technischen Verfahren und vor allem in der maschinellen Ausstattung. Ein weiterer Punkt ist die fachliche Qualifikation sowohl des Druckers oder Maschinenbedieners und des Designers, der die Vorlage für das Motiv erarbeitet.

Zuerst einmal eine Übersicht zu den Druckverfahren, die für die Bedruckung von T-Shirts zur Verfügung stehen, wobei hier auch die Stickerei miteinbezogen wird, denn aus technischer Sicht bestehen beispielsweise bei der Motivübertragung Übereinstimmungen mit den Druckverfahren:

  • Siebdruck
  • Sublimations-Thermodruck
  • Digitaler Direktdruck
  • Flockdruck oder Beflockung
  • Flex-Foliendruck
  • Bestickung

Das Design vor einem T-Shirt-Druck erstellen

jeans 1234687 640Wer das eigene T-Shirt nicht mit Fingerfarben gestaltet, kommt um die Nutzung eines Computers und eines Druckers kaum herum, einzige Ausnahme hiervon ist die maschinelle Bestickung, hier wird das Motiv direkt vom Rechner an die Stickmaschine gesendet oder per Speicherkarte übertragen.

Die Software auf dem Rechner bildet bei der Gestaltung eine zentrale Rolle. Profi-Designer arbeiten überwiegend mit sehr teuren Bildbearbeitungsprogrammen wie Adobe Photoshop. Durchaus ähnliche Leistungen bringen aber auch freie beziehungsweise kostenlose Programme, etwa Gimp. Wer als Amateur einfach nur eine Fotografie ohne weitere Bearbeitung auf ein T-Shirt drucken möchte, dem genügen auch gängige Bildbetrachter wie XnView, die zudem auch mit ein paar Effekten ausgestattet sind.

Richtige Bildbearbeitungsprogramme benötigen eine gewisse Zeit zur Einarbeitung. Sicherlich ähneln sich Werkzeuge wie der Zauberstab oder das Lasso in den jeweiligen Programmen, weitere Einstellungen können jedoch sehr unterschiedlich sein. Allein schon ein Motiv aus einer Fotografie sauber freizustellen, die überflüssigen Hintergründe zu löschen und das Bild im png-Format in der notwendigen Auflösung abzuspeichern, kann nicht schnell mal in einer halben Stunde erlernt werden.

Professioneller T-Shirt-Druck oder mit heimischer Hardware

Eine gängige Möglichkeit, das eigene T-Shirt selbst am Rechner zu gestalten und dann das Motiv ebenso selbst zu drucken, ist Transferfolie zu nutzen. Hierzu genügt ein normaler Tintenstrahldrucker, in den die DIN-A4-Transferfolie eingelegt und das Motiv darauf spiegelverkehrt ausgedruckt wird. Im Anschluss erfolgt das Aufbringen der Folie auf das T-Shirt mit dem Bügeleisen (Dampffunktion abschalten).

Die Qualität und der optische Eindruck des Aufdrucks beziehungsweise des Aufbügelns mithilfe normaler Tintenstrahldrucker ist abhängig von der verwendeten Folie, dem jeweiligen T-Shirt und der Erfahrung des oder Gestalterin des Motivs. Um es vorneweg zu sagen, die Unterschiede zum professionellen T-Shirt-Druck sind so oder so gewaltig. Das beginnt bei den Farben, geht über die Haptik und endet bei der Lebensdauer.

Wer sich intensiver mit dem T-Shirt-Druck beschäftigt und es als Hobby betreiben möchte, sollte schon ein bisschen investieren. Während beim Computer das bestehende Equipment üblicherweise ausreicht und gute Software kostenlos erhältlich ist, sieht es für das eigentliche Druckverfahren schon etwas anders aus. Ein guter digitaler Textildrucker beginnt preislich bei etwa 2000 Euro und auch eine kleine Siebdruckanlage ist in etwa für das Geld erhältlich. Dazu kommen noch Ausgaben für spezielle Farben und weiteres Equipment.

Dieser Aufwand ist nicht unerheblich. Um trotzdem ein individuelles T-Shirt in guter Qualität sein eigen zu nennen, sind die Profis im T-Shirt-Druck die wohl beste Anlaufstelle.

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Die Qualität der einzelnen professionellen Druckverfahren

Bei diesem Thema kommen verschiedene Faktoren zum Tragen. Natürlich könnte einfach eine Rangliste bezüglich der Qualität aufgestellt werden, in der die bestmöglichen Druckverfahren in Verbindung mit dem jeweils bestmöglichen T-Shirt-Stoff zu sehen ist. Dass entspricht aber nicht der Realität. Im gewerblichen Bereich spielt die Wirtschaftlichkeit eine große Rolle, was ja durchaus verständlich ist. Deshalb werden die verschiedenen Druckverfahren unter bestimmten Gesichtspunkten verwendet, die mit dem Bedarf und den Kundenwünschen zusammenhängen.

Den Anfang macht der Siebdruck, eine uralte Drucktechnik und trotzdem immer noch das häufigste Mittel bei Großaufträgen. Für kleine Serien oder etwa den Einzeldruck lohnt sich der Siebdruck aufgrund der Aufwendungen, wie die Sieb-Herstellung, eher nicht. Bezüglich der Qualität besitzt der Siebdruck den Vorteil, dass die Farben die Stofffaser umschließen und so eine hohe Farbbrillanz wie auch Lebensdauer ermöglichen.

Der professionelle Flex-Foliendruck ähnelt dem Transfer-Foliendruck, wird jedoch mit Plottern, speziellen Foliendruckern und Heißpressen auf das T-Shirt übertragen, wobei die Farbschichten eine starke Verbindung mit dem Stoff eingehen. Für kleine Serien oder Einzelstücke geeignet. Sehr langlebig, aber bei großflächigen Motiven besteht die Gefahr des Knitterns.

Die Beflockung ist ein Spezialverfahren, in dem winzige Fasern auf einer zuvor aufgebrachten Klebefläche statisch ausgerichtet und getrocknet werden. Eine sehr samtige und erhabene Haptik ist das Endergebnis. Nur für kleine Serien und eher für schwere Stoffe geeignet. Zudem ist kein Farbverlauf möglich.

Der digitale Direktdruck ist das bereits besprochene T-Shirt aus dem Drucker. Gut geeignet für den Einzeldruck. Gute Farbbrillanz, hohe Lebensdauer.

Der Sublimations-Thermodruck ist ein Verfahren, in dem ähnlich dem Offset-Druck zuerst eine Trägerfolie mit den Farben erzeugt wird und diese anschließend dazu dient, die Farben mittels Dampf in die Fasern einzubringen. Sehr hohe Farbbrillanz und eine lange Lebensdauer, aber nicht für alle Stoffe geeignet.

Zuletzt noch die Bestickung, eigentlich ein altes Handwerk, das es in das digitale Zeitalter geschafft hat. Optisch eindrucksvoll, sehr haltbar, aber auch eher für schwere Stoffe und kleine Serien geeignet und Farbverläufe sind kaum zu bewerkstelligen.

Autorenprofil:

Jasmin Schmidt ist Redakteurin bei Overnightprints. Recherchen zu Branchenentwicklungen im Druckbereich, neue Drucktechnologien sowie Marketingstrategien mit Printmedien und klimaneutrale Produktion gehören zu den bevorzugten Themengebieten.

http://www.overnightprints.at als Online Druckerei legt dabei Schwerpunkte auf ein kleines aber sorgfältig ausgewähltes Sortiment hochwertiger Printprodukte.

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