Grafikkarte kaufen: Darauf ist zu achten

Beim Kauf eines neuen PCs muss es nicht immer ein fertig konfiguriertes Modell sein. Besonders im Bereich Gaming entscheiden sich immer mehr Käufer dafür, den Rechner selbst zusammenzustellen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass man sich die besten Komponenten aussuchen kann, sondern ist in der Regel auch etwas günstiger. Der Nachteil dabei ist, dass man angesichts der vielen Möglichkeiten schnell den Überblick verlieren kann.

Das ist vor allem bei der Grafikkarte der Fall. Diese sind besonders dann ein wichtiges Bauteil, wenn man den PC für anspruchsvolle Spiele nutzen möchten. Worauf sollte man beim Kauf der Grafikkarte achten?

Grafikkarte: Welche Aufgabe erfüllt sie?

Grafikkarte kaufen z.B. Nvidia GeForce
Foto von Rohan auf Unsplash

Der Name liefert bereits einen Hinweis darauf, welche Aufgabe die Grafikkarte in einem PC erfüllt: Sie sorgt dafür, dass die richtigen Bilder auf dem Monitor gezeigt werden. Die dafür benötigten Daten werden vom Prozessor zur Verfügung gestellt. Besonders die Qualität der Bilder spielt dabei eine große Rolle – logisch, schließlich erzeugt ein technisch anspruchsvolles Videospiel deutlich aufwendigere Bilder als ein simples Textverarbeitungsprogramm.

Integrierte oder eigenständige Grafikkarte?

Im ersten Augenblick mag es eine gute Idee sein, auf einen Rechner zurückzugreifen, in den bereits eine Grafikeinheit in den Prozessor integriert wurde. Ob das so sinnvoll ist, hängt in erster Linie vom geplanten Einsatzgebiet des PCs ab. Wer den PC hauptsächlich zum Arbeiten nutzen möchte und dafür keine anspruchsvollen Anwendungen benötigt, ist mit einer solchen Lösung tatsächlich recht gut beraten. Auch das Anschauen eines Videos ist mit einer integrierten Grafikeinheit gut möglich.

Anders sieht es beim Gaming aus. Gerade bei aktuellen Spielen kommt eine integrierte Grafikeinheit häufig derart schnell an ihre Grenzen, dass ein zufriedenstellendes Erlebnis gar nicht möglich ist. So wird das Spiel zum Beispiel nicht flüssig oder mit einer stark komprimierten Grafik dargestellt. In diesem Fall sollte man unbedingt eine eigenständige Grafikkarte kaufen.

Moderne Features bei einer guten Grafikkarte

Eine externe Grafikkarte, die technisch auf dem neusten Stand ist, bringt noch weitere Vorteile mit sich: Der immer weiter voranschreitende Fortschritt im technischen Bereich ermöglicht beispielsweise eine besonders realitätstreue Darstellung von Videospielen.

Hier ist vor allem das sogenannte Raytracing hervorzuheben, das die Anzeige von Licht, Schatten und verschiedenen Reflexionen deutlich optimiert. Hierfür muss nicht nur das Spiel an sich geeignet sein, sondern auch die Grafikkarte. Allerdings ist die Auswahl in diesem Bereich noch verhältnismäßig gering.

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Wichtige technische Daten

Anhand verschiedener Anhaltspunkte kann man ganz einfach überprüfen, wie leistungsstark eine Grafikkarte ist. Am wichtigsten sind dabei die zur Verfügung stehenden Recheneinheiten, der Videospeicher und die Taktfrequenz. Je höher diese Werte ausfallen, desto besser. Allerdings ist es vor allem das Zusammenspiel dieser Werte, auf das es ankommt.

Ein kleines Beispiel: Wenn eine Grafikkarte viele Recheneinheiten hat, aber eine geringere Taktfrequenz, ist das kein Problem. Die Performance wird nichtsdestotrotz die einer Grafikkarte mit weniger Recheneinheiten und höherer Taktfrequenz übertreffen.

Ein Wort, das in diesem Zusammenhang oft fällt, lautet „Benchmark“. Konkret macht die Benchmark in Spielen deutlich, wie viele Bilder pro Sekunde errechnet werden können. Wenn weniger Bilder pro Sekunde berechnet werden, läuft das Spiel nicht flüssig. Wie viele Bilder pro Sekunde sinnvoll sind, hängt jedoch nicht zuletzt vom Spiel selbst ab: bei vielen Spielen reichen 40 Bilder für ein flüssiges Spielerlebnis.

„Schnelle“ Spiele wie Shooter sollten allerdings mit mindestens 60 Bildern pro Sekunde laufen, was entsprechend potente Grafikkarten erfordert. Es ist also sinnvoll, sich vorab die Benchmark-Ergebnisse der Grafikkarten anzusehen.

Grafikkarte Gigabyte Windforce
Foto von Ilias Gainutdinov auf Unsplash

Wer produziert die beste Grafikkarte?

Auf diese Frage kann man pauschal keine Antwort geben, da es verschiedene Hersteller gibt, die verschiedene Vorteile mit sich bringen. Die größten Hersteller sind Nvidia und AMD. Die Karten von Nvidia heißen „GeForce“, während jene von AMD unter der Bezeichnung „Radeon“ vertrieben werden.

Man sollte sich nicht verwirren lassen, wenn man eine Grafikkarte von Asus oder MSI findet, die dennoch mit der Bezeichnung „GeForce“ verkauft wird – die Technik stammt durchaus von Nvidia, allerdings unterscheiden sich die Taktfrequenz und Kühlung von Hersteller zu Hersteller, was sich jedoch nicht wirklich stark auf die Leistung auswirkt.

Wie viel sollte man für eine leistungsstarke Grafikkarte ausgeben?

Häufig wird nach dem nötigen Budget für eine „gute Grafikkarte“ gefragt. Das Problem dabei ist, dass es von den eigenen Bedürfnissen abhängt, ob eine Grafikkarte gut ist. Wer anspruchsvolle Spiele spielen möchte, benötigt eine leistungsstarke Grafikkarte. Wer ältere Spiele spielen möchte, ist mit einem schwächeren Modell gut beraten.

Ein guter Anhaltspunkt ist die Auflösung: Die gängigen Formate sind Full-HD, WQHD und UHD (4K), wobei letzteres die höchste Leistung benötigt. Wer nur einen Full-HD-Monitor besitzt und diesen in naher Zukunft nicht austauschen möchte, kann sich ruhig für eine Grafikkarte mit Auflösung in Full-HD entscheiden, die es bereits für 200 Euro gibt.

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Wenn man einen WQHD-Monitor besitzt und diese Auflösung auch nutzen möchte, sind es schon 300 Euro, die man mindestens für eine entsprechende Grafikkarte ausgeben muss. Besonders teuer wird es, wenn man die Auflösung in UHD präferiert: Preise von 600 Euro und mehr sind hier keine Seltenheit.

Nach oben hin gibt es ohnehin keine Grenze: Wer die höchstmögliche Leistung möchte, kann auch Karten kaufen, die über 1600 Euro kosten. Ob man diese Leistung zwingend benötigt, ist jedoch fraglich – zumindest im Moment.

Die passende Grafikkarte für VR

VR-Spiele werden immer beliebter und sind mittlerweile auch in technischer Hinsicht enorm ausgereift. Es gibt zwar eigenständige Headsets, die bereits über alle nötigen Komponenten verfügen, aber in der Regel wird die Leistung von einem PC zur Verfügung gestellt. Wenn das Headset 80 Bilder pro Sekunden wiedergeben kann, sollte man darauf achten, dass die Grafikkarte diese auch berechnen kann.

Außerdem wirkt sich eine besonders leistungsstarke Grafikkarte natürlich auf die Auflösung aus, deren Relevanz vor allem bei einem VR-Spiel nicht unterschätzt werden sollte.

Nicht zuletzt sollte man daran denken, dass die technischen Anforderungen stetig wachsen werden. Es ist also keine schlechte Idee, sich direkt eine etwas potentere Grafikkarte zuzulegen, wenn man auch zukünftig rechenintensive Spiele spielen möchte. Wer sich eine Grafikkarte kauft, die nur den Mindestanforderungen gerecht wird, wird recht schnell wieder aufrüsten müssen, was auf Dauer teurer sein kann.

Darauf sollte man beim Einbau achten

Beim Einbau sollte man ebenfalls auf ein paar Punkte achten, damit alles reibungslos läuft. Eine Grafikkarte mit viel Leistung ist relativ groß und benötigt deshalb den entsprechenden Platz im Gehäuse, woran man vor dem Kauf des Gehäuses denken sollte. Des Weiteren ist es wichtig, dass das Netzteil die Grafikkarte mit genügend Strom versorgen kann. 500 Watt sind hier das absolute Mindestmaß.

Selbstverständlich muss der PC auch über die nötigen Anschlüsse verfügen, was bei neueren Modellen allerdings so gut wie immer der Fall ist.

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