Ihr Internetanbieter kann Ihren Browserverlauf tatsächlich an den Höchstbietenden verkaufen. Die nackte Wahrheit zu kennen, stellt für viele Internetuser definitiv ein Problem dar. Daher ist es von höchster Wichtigkeit, neue Tools auszuprobieren, mit denen man den Browserverlauf verbergen kann.
Wie das VPN sich herausgebildet hat

Am Dienstag hatte das US-Repräsentantenhaus dafür gestimmt, die Regeln der Federal Communications Commission aufzugeben, welche die ISPs davon abgehalten hätte, diese Daten zu verkaufen. Ein wenig später hatte Google bei den Recherchen ein Tool gefunden, mit dem man im Netz anonym surfen konnte.
Dieses Tool wurde als VPN bezeichnet, welches als Abkürzung steht für „Virtual Private Network“. Die deutsche Bezeichnung für dieses Tool heißt „Virtuelles Privates Netzwerk“. Das neue Online-Tool sorgte für ein großes Aufsehen, womit viele Cybersecurity-Experten und Journalisten es nicht unterlassen konnten, auf Twitter ihre Meinungen auszudrücken.
Reicht ein VPN zum Schutz der Privatsphäre aus?
Grundsätzlich müssen die Internetuser für ihre Privatsphäre eigene Verantwortung übernehmen, meinte Ajay Arora, CEO des Cybersecurity-Unternehmens Vera. Mit einem ordentlichen VPN wie NordVPN könnte dies auch gelingen. Das Netz leitet den Internetverkehr um, indem die Position des Computers getarnt wird. Somit werden Informationen verschlüsselt, welche nicht über das Internet gesendet werden.
Somit hat auch kein Internet Service Provider die Möglichkeit in diese Daten hereinzublicken, selbst wenn er den Datenverkehr abfangen sollte.
Ist das Problem jetzt behoben?
Nun ja, „ungefähr“ könnte man meinen. Der Haken ist aber jetzt, dass bei Anwendung des VPN der Internetverkehr und der Browserverlauf das ISP ersetzen. Es stellt sich also die Frage, was das VPN daran hindert, die Informationen an den Höchstbietenden zu verkaufen?
Internetuser muss seine Hausaufgaben machen
Selbstverständlich gibt es auf dem Markt seriöse VPN-Klienten. Allerdings muss der Nutzer sicherstellen, dass das VPN seine Daten privat hält. Ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder in das Kleingedruckte reicht aus, um sicherzustellen, dass man vom VPN nicht überlistet wird.
Warum diese Vorgehensweise so wichtig ist?
Im Jahr 2015 hatte eine Gruppe von Programmierern den kostenlosen VPN-Klienten Hola genutzt und festgestellt, dass der Dienst die Bandbreite seiner Benutzer an die Kunden des Luminati-Dienstes verkaufte. Dies bedeutet leider auch, dass irgendeine Person die eigene Internetverbindung genutzt haben könnte, um illegalen Aktivitäten nachzugehen.
Wo liegt der zweite Haken?
Das zweite Problem ist, dass man das VPN auf allen seinen Geräten selbst einrichten muss. Es kann gut sein, dass man für die unterschiedlichen Geräte verschiedene VPN-Dienste benötigt. Darüber hinaus man auch sicherstellen, dass man zu jedem Zeitpunkt mit dem VPN verbunden ist.
Inwieweit sich dies zu einem Problem herausstellen könnte, das hängt davon ab, wie technisch versiert man ist und wie viel Zeit man für die Einrichtung und Aufrechterhaltung der VPN-Dienste aufbringen kann. Einige kostenlose VPN Anbieter verkaufen die Daten Ihrer Nutzer.
80 Prozent der Internetuser kümmern sich nicht um ihre Privatsphäre
Weiterhin machen die meisten Menschen sich nur wenig Gedanken über ihre Privatsphäre, wenn sie auf sozialen Medien wie Facebook unterwegs sind. Die restlichen 20 Prozent kümmern sich schon um ihre Privatsphäre. Sie verwenden eine VPN App, wenn sie nach persönlichen Themen wie Gesundheit, Wohlstand und Familie suchen.
Fazit
Forrester Analysten kommen zum Ergebnis, dass sich nicht wirklich was daran geändert hat, wie ISPs und Internet Service Provider mit den Daten umgehen dürfen. Trotzdem ist die logische Konsequenz dieses Kongresses, dass mehr Menschen sich Gedanken über ihre Privatsphäre machen.
Kein Wunder, denn der Kongress hat viele Internetuser wachgerüttelt. Die Art und Weise, wie Internet Service Provider bzw ISPs mit den eigenen Daten umgehen, stößt nicht gerade auf ein großes Interesse bei den Verbrauchern.
Es wird also erwartet, dass mehr Internetuser ihre Arbeitsweise anpassen und vermehrt auf VPNs, den Tor-Browser und HTTPS setzen. Mit den letzten beiden Tools kann man den Internetverkehr ebenfalls verschleiern. Allerdings sind sie in ihrer Anwendung nicht einfacher als ein VPN.
Gastartikel von Christian Herrman, Head of Content von https://www.redaktionstest.net/