Java, C++ und Co – Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Programmiersprachen

Heutzutage kommen viele verschiedene Programmiersprachen zum Einsatz. Aber Programmiersprache ist nicht gleich Programmiersprache. Alle haben verschiedene Einsatzbereiche und Vor- und Nachteile bei der Softwareentwicklung.

Seitdem die Digitalisierung nicht nur alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens, sondern auch den Berufs- und Arbeitsalltag erobert hat, zählen Computer- und Programmierkenntnisse in Unternehmen zu den wichtigsten Einstellungskriterien. Diese Berufsqualifikationen gehören heutzutage in jedem aussagekräftigen Lebenslauf.

Dies gilt für allgemeine Branchen, in denen EDV-Kenntnisse des MS-Office-Pakets unabdingbar sind, und insbesondere für die digitalen Technologiebranchen wie die IT-, Internet- und Gaming-Branchen, in denen Software-Developer kommerziell erfolgreichen Programmiersprachen für die Entwicklung von hochkomplexen Software-Anwendungen beherrschen müssen.

Gerade in diesen neuen digitalen Berufsbildern ist die Beherrschung aller gängigen Programmiersprachen das A und O für den gelungenen Berufseinstieg und die erfolgreiche Karriere. Deshalb sind Programmierkenntnisse bei der Aus- und Weiterbildung zum Software-Entwickler wichtige Lehrinhalte.

Java, Ruby on Rails, Python – Programmiersprachen mit Stärken und Schwächen

Java, Ruby on Rails, Python – Programmiersprachen mit Stärken und Schwächen

Java, C, C++, HTML, PHP, Javascript, Python, Ruby on Rails – die Liste der kommerziell erfolgreichen Programmiersprachen, die heute in der Softwareentwicklung verwendet und in der Aus- und Weiterbildung als Lehrinhalte vermittelt werden, ist lang und lässt sich beliebig fortsetzen.

Alle gängigen Programmiersprachen haben ihre Stärken und Schwächen bei der Softwareentwicklung. Sie wurden mit unterschiedlichen Zielsetzungen entwickelt, um unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen. Die Vor- und Nachteile und unterschiedlichen Einsatzbereiche aller Programmiersprachen sind ein Thema für sich und ein fester Bestandteil bei der Aus- und Weiterbildung zum Software-Developer.

Heutzutage bieten viele öffentliche und private Aus- und Weiterbildungsinstitute geförderte Programmierer Kurse an, in denen sich Teilnehmer umfangreiche Programmierkenntnisse aneignen können, um damit ihre Job- und Karrierechancen zu verbessern.

Java – Plattformunabhängigkeit vs. Performancverlust

Die wichtigsten Einsatzbereiche von Java sind die Programmierung von Web-Anwendungen wie Twitter oder Gmail, von Desktop-Anwendungen wie die Entwicklungsumgebung Eclipse oder das Computerspiel Minecraft und von Apps für mobile Endgeräte wie Handys, Smartphones, Personal Digital Assistants (PDAs) oder Tablets.

Java bietet viele Vorteile. Seine größte Stärke ist seine Plattformunabhängigkeit. Diese wird durch das Zusammenspiel von verschiedenen Java-Tools, die auf fast allen mobilen und anderen Endgeräten vorinstalliert sind, bei der Ausführung von Java-Anwendungen ermöglicht. Zunächst wird der Java-Quellcode vom Java-Compiler des Java-Development-Kit (JDK), eines Java-Entwicklungstools, in maschinenverständlichen Byte-Code übersetzt. Dieser Maschinencode wird allerdings nicht vom jeweiligen Betriebssystem, sondern von der Java Virtual Machine (JVM)  interpretiert und ausgeführt.

Die Java Virtual Machine wiederum ist die zentrale Komponente der Java-Runtime-Environment (JRE), einer spezielle Java-Laufzeitumgebung. Java-Programme können daher plattformübergreifend auf allen mobilen und anderen Endgeräten ausgeführt werden, auf denen die Java-Runtime-Environment installiert ist – unabhängig vom dort jeweils genutzten Betriebssystem.

Diese Laufzeitumgebung wird von allen gängigen Betriebssystemen wie Windows, Mac OS und Linux unterstützt. Die Java Runtime Environment kann mit nur wenigen Klicks kostenlos von der offiziellen Website heruntergeladen und auf jeder Plattform schnell implementiert werden.

Aufgrund dieser Cross-Plattform-Unterstützung können Java-Programme unter jedem beliebigen Betriebssystem entwickelt und auf alle anderen gängigen Betriebssysteme mit vorinstallierter Java-Runtime-Environment portiert und dort ausgeführt werden. 

Aufgrund seiner Portierbarkeit macht Java die Programmierung für Software-Entwickler sehr leicht: es muss nur eine einzige Version einer Java-Applikation entwickelt werden, die auf allen mobilen und anderen Endgeräten mit vorinstallierter Java-Laufzeitumgebung ausgeführt werden kann. Dies macht eine zeitaufwendige, arbeitsintensive redundante Programmierung von ein- und derselben Java-Anwendung für verschiedene Betriebssysteme unnötig und erlaubt eine hohe Arbeits-, Ressourcen- und Zeiteinsparung.

Eine weitere Stärke von Java ist sein starker Community-Support. Dieser gewährleistet seine Aktualität, Stabilität, Flexibilität und Mächtigkeit als Programmiersprache. Java wird vom US-amerikanischen Hard- und Softwareunternehmen Oracle Corporation und einer großen, weltweiten Gemeinschaft unterstützt, die diese Programmiersprache durch ständige technische Weiterentwicklung und regelmäßige Updates und Releases immer auf dem neuesten Stand halten. Außerdem verfügt Java über eine Vielzahl an unterschiedlichen Bibliotheken und Frameworks.

Allerdings hat Java auch einige Schwächen. Seine Plattformunabhängigkeit ist Fluch und Segen zugleich. Denn was sein größter Vorteil ist, ist auch sein größter Nachteil. Die Java Runtime Environment, die die Cross-Plattform-Unterstützung von Java-Anwendungen überhaupt erst ermöglicht, erzeugt – im Vergleich zu Software-Anwendungen, die in anderen Programmiersprachen geschrieben sind – beim Interpretieren und Ausführen von Java-Programmen auch einen erheblichen Performance- und Geschwindigkeitsverlust.

C – Portierbarkeit vs. Empfindlichkeit bei Programmierfehlern

Die wichtigsten Einsatzbereiche von C sind die System- und Anwendungsprogrammierung. In der Systemprogrammierung wird C für die Entwicklung von eingebetteten Systemen, Treibern und Betriebssystemkernen und in der Anwendungsprogrammierung für die Entwicklung von Programmierschnittstellen für Anwendungsprogramme und APIs von Betriebssystemen genutzt.

Auch die Programmiersprache C bietet viele Vorteile. Seine größte Stärke ist ebenfalls seine Plattformunabhängigkeit. Diese wird durch den C-Compiler ermöglicht, der ebenfalls auf fast allen mobilen und anderen Endgeräten vorinstalliert ist. Zunächst wird der C-Quellcode vom C-Compiler in Maschinencode übersetzt, der dann von der Maschine direkt ausgeführt wird. Deshalb können C-Programme plattformübergreifend auf allen mobilen und anderen Endgeräten fehlerfrei ausgeführt werden, auf denen – unabhängig vom jeweiligen Betriebssystem – ein C-Compiler installiert ist.

Dieser wird ebenfalls von allen gängigen Betriebssystemen wie Windows, Mac OS und Linux unterstützt und kann ebenfalls schnell und einfach auf jeder Plattform implementiert werden. Diese Cross-Plattform-Unterstützung ermöglicht es, unter jedem beliebigen Betriebssystem Programme in C zu entwickeln und diese auf alle anderen gängigen Betriebssysteme mit implementiertem C-Compiler zu portieren, wo diese ausgeführt werden.

Aufgrund seiner Portierbarkeit erspart C bei der Programmierung Software-Developern ebenfalls viel unnötige Arbeit: sie müssen nicht viel Zeit und Arbeit in die mehrmalige Entwicklung ein- und derselben C-Anwendung für verschiedene Betriebssysteme investieren, sondern nur eine einzige Version, die dann auf allen mobilen und anderen Endgeräten mit vorinstalliertem C-Compiler ausgeführt werden kann.

Weitere Stärken von C sind seine leichte Erlernbarkeit aufgrund seiner einfachen Syntax und seinem geringen Befehlsumfang sowie seine hohe Performance, Effizienz und Geschwindigkeit. Aufgrund seiner einfachen Struktur und seines geringen Sprachumfangs ist C eine gute Grundlage für das Erlernen von weiteren Programmiersprachen wie C++, Objective-C, C#, D, Java, JavaScript, LSL, PHP, Vala oder Perl, die sich an der Syntax von C orientieren.

Außerdem hat C einen starken Community-Support, wird fortlaufend weiterentwickelt und upgedated und kann umfangreiche Erweiterungsmöglichkeiten wie Bibliotheken nutzen. Diese große Unterstützung macht C zu einer stabilen, flexiblen und mächtigen Programmiersprache Allerdings hat C auch mit einigen Schwächen zu kämpfen. Sein größter Nachteil ist seine Anfälligkeit für Programmierfehler. C reagiert bei der Ausführung sehr empfindlich auf Laufzeitfehler, was im Extremfall zu unkontrollierten Programmabstürzen führen kann.

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