Wie entsorgt man Computerschrott richtig?

Selbst wenn Sie Ihren Computer gut pflegen, nach einer gewissen Zeit hat er seinen Zenit erreicht und wird ausgetauscht. Den meisten ist klar, dass der Alte gesondert entsorgt werden muss. Aber vielleicht stellen auch Sie sich die Frage, ob er bereits zum Elektroschrott gehört oder nicht.

Nachfolgend soll erklärt werden, was genau das Elektro- und Elektronikgerätegesetz ist, wie Sie Ihren alten Computerschrott entsorgen und womit Sie rechnen müssen, wenn Sie ihn falsch entsorgen.

Was ist das Elektro- und Elektronikgerätegesetz?

Computerschrott richtig entsorgen

Um die Umwelt und Gesundheit zu schützen, wurde das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) entwickelt. Sein Sinn besteht darin, Nutzern, sowie Herstellern und „Inverkehrbringern“ zu erläutern, wie mit Elektro- und Elektronikgeräten zu verfahren ist.

Das bedeutet im Einzelnen:

  • Die Gesundheit und Umwelt soll vor schädlichen Substanzen geschützt werden, die von Elektro- und Elektronikgeräten ausgehen.
  • Es soll sichergestellt sein, dass Altgeräte ordnungsgemäß gesammelt und zurückgenommen werden.
  • Gleichwohl ist es wichtig, Abfälle möglichst zu vermeiden und zu gewährleisten, dass gewisse Bestandteile dem Recycling oder einer anderen Art der Wiederverwertung zugeführt werden.

Das Gesetz nimmt somit vor allem die Hersteller in die Pflicht und erläutert, inwiefern Entsorgungsträger innerhalb von Kommunen eine Verantwortung tragen. Gleichwohl vermittelt es Verbrauchern das korrekte Handeln zur Entsorgung von Elektroschrott.

Computer gehören in die Kategorie des Elektroschrotts, weil sich in ihren Bauteilen unterschiedliche Komponenten befinden, die später einer Wiederverwertung zugeführt werden können. Mit dazu gehören zum Beispiel Rohstoffe wie Gold oder Kupfer, die bei der Herstellung von Platinen, Kabeln oder Leiterplatten eingesetzt werden.

Wie entsorgt man Computerschrott richtig?

Laut besagtem Gesetz ist es durchaus legitim, den alten Laptop oder Computer beim Händler zur Entsorgung abzugeben. Hierbei wird die Bedingung gestellt, dass das Altgerät nicht zu groß ist. In vielen Fällen ist es sogar möglich, es beim Neukauf eines anderen Geräts im Umtausch abzugeben.

Seit 2022 ist es außerdem geregelt, dass selbst Drittanbieter, die Ihnen den Computer verkauft haben, ihn auch wieder zur Entsorgung zurücknehmen müssen. Regulär nehmen jedoch auch Fachgeschäfte selbst dann noch Geräte zurück, wenn sie Ihnen diese nicht einmal verkauft haben.

Eine Alternative sind offizielle Müll-Sammelstellen, die von der Kommune angeboten werden. Hier ist es ebenfalls einfach möglich, den alten Computer abzugeben. Ob Kosten für die Abgabe anfallen, ist von Kommune zu Kommune unterschiedlich. In vielen Fällen ist sie jedoch kostenlos. Wo genau sich derartige Einrichtungen befinden, lässt sich beim Ordnungsamt erfahren oder auf der Webseite der städtischen Reinigung.

Tipp: Wenn Sie Ihren Computer nicht gleich bei einer Müll-Sammelstelle oder beim Händler abgeben möchten, haben Sie noch immer die Möglichkeit, ihn zu verkaufen. Manche Bastler schätzen ältere Geräte, wenn sie zum Beispiel einen anderen defekten Computer reparieren möchten, bei dem lediglich ein Kabel oder eine Platine defekt ist.

Was tun mit alten Datenträgern wie Festplatten?

Eines, das Sie vor der Abgabe des Computers in jedem Fall erledigen sollten, ist die Überschreibung der internen Festplatte. Denn diese enthält möglicherweise sensible Daten, an die ein neuer Besitzer nicht gelangen sollte. Dabei ist es unerheblich, ob Sie den Computerschrott dem Müll zuführen oder ihn an jemand anderes verkaufen.

Das Speichermedium sollte zuvor nicht nur formatiert, sondern gleichzeitig auch neu überschrieben werden. Alternativ können Sie die Festplatte auch entfernen und mittels mehrerer Bohrlöcher zerstören. Auf diesem Weg stellen Sie sicher, dass die Daten darauf nicht mehr wiederherzustellen sind.

Was passiert mit dem Computerschrott?

Nach der Abgabe des alten Computers kümmert sich die „Deutsche Stiftung Elektro-Altgeräte Register“ um das Gerät, welches nicht nur in seine Einzelteile zerlegt, sondern anschließend geschreddert wird.

Wertvolle Metalle wie Kupfer oder Gold werden voneinander getrennt und erneut verwertet.

Gibt es Bußgelder für falsche oder illegale Entsorgung?

Wenn Sie Ihren Computerschrott ordnungswidrig entsorgen, droht Ihnen die Verhängung eines Bußgeldes. Dessen Höhe hängt vom jeweiligen Bundesland ab und gestaltet sich, wie folgt:

  • Baden-Württemberg: 50 bis 300 Euro
  • Bayern: 80 bis 500 Euro
  • Berlin: nicht bekannt
  • Brandenburg: 37,50 bis 300 Euro
  • Bremen: 150 bis 2.500 Euro
  • Hamburg: 75 bis 1.000 Euro
  • Hessen: 150 bis 2.500 Euro
  • Mecklenburg-Vorpommern: 10 bis 500 Euro
  • Niedersachsen: 150 bis 2.500 Euro
  • Nordrhein-Westfalen: 50 bis 300 Euro
  • Rheinland-Pfalz: 150 bis 2.500 Euro
  • Saarland: 50 bis 300 Euro
  • Sachsen: 150 bis 2.500 Euro
  • Sachsen-Anhalt: nicht bekannt
  • Schleswig-Holstein: 50 bis 300 Euro
  • Thüringen: 150 bis 2.500 Euro

Wie Sie sehen, lohnt sich eine unsachgemäße Entsorgung von Computerschrott nicht.

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