Heutige Computer sind vergleichbar mit kleinen Kraftwerken. Netzteil, Prozessor und Grafikkarte produzieren eine Unmenge an Wärme. Doch nicht nur diese Komponenten werden sehr warm. Auch Mainboard, Speicher und Festplatten brauchen eine PC-Kühlung um ihre Aufgaben fehlerfrei erfüllen zu können.
Besonders in den Sommermonaten macht sich eine schlechte Kühlung des Computers bemerkbar. Häufig reagiert ein PC mit häufigen Abstürzen oder Einfrieren des kompletten Rechners auf zu viel Wärme. Doch was kann man dagegen tun? Ich möchte euch hier einige Informationen und Hinweise zum Thema PC-Kühlung geben.
PC-Kühlung – Welche Temperaturen sind normal?
Sicherlich ist es besser so niedrige Temperaturen im Inneren des Computers zu haben wie möglich. Allerdings darf man das Verhältnis von Aufwand und Nutzen nicht vergessen. Was nützt einem ein Rechner der im Gehäuse 0 Grad hat und die Kühlung 1000 Euro gekostet hat. Dieser Rechner wird auch nicht besser funktionieren, als ein Computer dessen Temperatur im Gehäuse bei 30-40 Grad liegt und dessen Maßnahmen für die PC-Kühlung vielleicht nur 50 Euro gekostet haben.
Also man sieht schon, nicht alles was möglich ist, ist auch nötig.
Doch welche Temperaturen sind eigentlich normal und was sollte nicht überschritten werden?
- Prozessor: die Temperatur des Prozessors sollte möglichst unter 50 Grad liegen. Auch bei größter Belastung sollte die Temperatur nicht wesentlich über 50 Grad steigen. Kritisch wird es bei über 70 Grad. Dort geht man das Risiko ein das der Prozessor beschädigt wird.
- Grafikkarte: bei Grafikkarten liegen die Temperaturen ähnlich wie bei Prozessoren. Unter 50 Grad bei Belastung ist gut, bei über 70-75 Grad wird es kritisch.
- Mainboard: Die Temperatur des Mainboards sollte deutlich niedriger sein. 40 Grad sind hier als oberster Wert anzustreben. Mehr wird schon kritisch.
- Gehäuse: Im Gehäuse sollten sich die Temperaturen möglichst zwischen 30 und 40 Grad ein pegeln. Weniger ist natürlich besser.
Doch woher weiß man nun wie warm es ist? Die meisten Mainboard-Hersteller legen ihren Mainboards Tools bei mit denen man die Temperaturen und auch noch andere interessante Werte auslesen kann. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten an die Temperaturen zu kommen.
Im Bios kann man z.b. die Temperaturen, Lüfterdrehzahlen und Spannungen des Netzteils ablesen oder man verwendet externe Tools wie z.b. Motherboard Monitor oder Everest.
PC-Kühlung – Wie kühle ich meinen PC?
Mit Luft. Da für die meisten User eine Wasserkühlung unnötig ist und der Aufwand den Nutzen übersteigen würde, konzentrieren wir uns hier auf die Kühlung mit Luft. Sicher sind die Möglichkeiten einer Wasserkühlung größer und die erreichten Temperaturen sind niedriger als mit einer Lüftkühlung, doch es ist auch ein höherer finanzieller Aufwand nötig. Für die meisten User reicht eine vernünftige PC-Kühlung mit Luft locker aus.
Angefangen mit der PC-Kühlung wird beim Prozessor. In Standard-PCs ist meist auch nur ein Standard-Lüfter verbaut. Diesen sollte man durch einen leistungsfähigeren CPU-Kühler ersetzen. Beim Austausch des Lüfters sollte man auch gleich vernünftige Wärmeleitpaste ( z.b. von Arctic ) hauchdünn auf den Prozessorkern aufbringen, um eine optimale Wärmeableitung von Prozessorkern zum Kühlkörper des CPU-Kühlers zu gewährleisten.
Grafikkarten besitzen schon vom Hersteller aus über teilweise extreme Kühler-Konstruktionen. Hier braucht man in den meisten Fällen nicht einzugreifen, sondern nur dafür zu sorgen das die warme Luft auch wirklich wegkommt. Dabei sind wir auch schon beim nächsten wichtigen Punkt.
Gehäuse-Lüfter als Unterstützung einer guten PC-Kühlung
Die meisten Standard-PCs werden gänzlich ohne Gehäuse-Lüfter ausgeliefert. Doch gerade zwei gut platzierte Gehäuse-Lüfter helfen die Temperaturen im Gehäuse und auch bei allen im Gehäuse untergebrachten Komponenten schön niedrig zu halten. Schließlich nützt der beste CPU-Kühler nichts, wenn die warme Luft nicht aus dem Gehäuse transportiert wird.
Wie im Bild zu sehen ist, sollte im vorderen unteren Bereich des Gehäuses kalte Luft mit einem Gehäuse-Lüfter in den PC gesaugt und im oberen hinteren Bereich mit einem weiteren Gehäuse-Lüfter die erwärmte Luft wieder aus dem Gehäuse befördert werden. So ergibt sich ein gleichmäßiger Luftstrom über alle Komponenten im Rechner, der die vorhandenen Lüfter von Prozessor, Grafikkarte und Mainboard unterstützt.
Allerdings sollte man bei der Auswahl der Gehäuse-Lüfter einige Dinge beachten. Man sollte nicht zum billigsten Lüfter greifen, denn hier wirken sich größere Lautstärke und geringere Haltbarkeit negativ aus. Man sollte hier ruhig 2-3 Euro mehr ausgeben und freut sich dafür über einen leistungsfähigen und leisen Gehäuse-Lüfter.