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exFAT oder NTFS – Was du wirklich wissen musst

Du hast eine neue Festplatte oder einen USB-Stick und fragst dich, welches Dateisystem du wählen sollst? exFAT oder NTFS – diese beiden Begriffe tauchen überall auf, wenn du ein Laufwerk formatieren willst. Aber was steckt eigentlich dahinter?

Keine Sorge, ich erkläre dir in diesem Artikel ganz einfach, worin sich exFAT und NTFS unterscheiden und wann du welches verwenden solltest. Du brauchst kein Technik-Genie zu sein, um das zu verstehen.

Wir schauen uns an, was exFAT und NTFS überhaupt sind, wo sie zum Einsatz kommen und welche Vor- und Nachteile sie haben. Danach zeige ich dir, wie du das richtige System für deinen USB-Stick, deine externe Festplatte oder SSD auswählst.

Zum Schluss bekommst du noch eine einfache Anleitung zum Formatieren und Antworten auf die häufigsten Fragen. So kannst du am Ende sicher entscheiden, was für dich besser passt: exFAT oder NTFS.

Was ist exFAT und wofür wird es verwendet?

USB-Stick auf Holz mit Text: Was ist exFAT und wofür wird es verwendet

exFAT steht für „Extended File Allocation Table“ und wurde von Microsoft entwickelt. Es ist sozusagen der Nachfolger von FAT32 – aber ohne dessen nervige Einschränkungen.

Der größte Vorteil von exFAT: Es kann deutlich größere Dateien speichern als FAT32. Eine Datei darf hier bis zu 16 Exabyte groß sein (theoretisch), in der Praxis reicht das locker für 4K-Videos, große Backup-Dateien oder ganze Spiele. Bei FAT32 ist bei 4 GB Schluss.

Hier ein kurzer Vergleich:

MerkmalFAT32exFAT
Maximale Dateigröße4 GB> 4 GB
Maximale Partitionsgröße2 TB> 128 PB
KompatibilitätSehr hochHoch
JournalingNeinNein

exFAT ist besonders praktisch, wenn du Daten zwischen Windows, macOS oder sogar Linux austauschen willst. Es funktioniert auf vielen Geräten, ohne dass du zusätzliche Software brauchst.

Typische Einsatzbereiche für exFAT sind:

  • USB-Sticks und Speicherkarten
  • Externe Festplatten für mehrere Betriebssysteme
  • Backup-Medien, die große Dateien enthalten

Wenn du also ein Laufwerk nutzen möchtest, das sowohl an deinem Windows-PC als auch am Mac funktionieren soll, ist exFAT meistens die einfachste Lösung.

Was steckt hinter dem Dateisystem NTFS?

NTFS steht für „New Technology File System“ und ist das Standard-Dateisystem von Windows seit Windows XP. Es wurde entwickelt, um moderne Anforderungen zu erfüllen – zum Beispiel in Sachen Sicherheit, Zuverlässigkeit und Leistung.

Im Vergleich zu älteren Systemen wie FAT32 oder exFAT bietet NTFS deutlich mehr Funktionen. Besonders wichtig: NTFS kann Zugriffsrechte verwalten. Das bedeutet, du kannst genau festlegen, wer auf welche Dateien oder Ordner zugreifen darf. Das ist vor allem bei mehreren Benutzern am gleichen PC nützlich.

Ein weiterer Vorteil ist die sogenannte „Journaling“-Funktion. NTFS merkt sich Änderungen im Dateisystem, bevor sie tatsächlich durchgeführt werden. Das hilft, Datenverluste zu vermeiden, wenn z. B. der Strom ausfällt oder dein PC plötzlich abstürzt.

NTFS ist außerdem gut darin, mit sehr großen Festplatten umzugehen. Auch das Speichern extrem großer Dateien ist kein Problem. Es unterstützt lange Dateinamen, Verschlüsselung und sogar Komprimierung.

Trotz all dieser Funktionen ist NTFS nicht auf jedem Gerät einsetzbar. macOS kann NTFS zum Beispiel nur lesen, aber nicht ohne zusätzliche Tools darauf schreiben. Auf Kameras oder Smart-TVs funktioniert es oft gar nicht.

Wenn du also nur mit Windows arbeitest und Wert auf Sicherheit legst, ist NTFS die bessere Wahl – besonders für interne Festplatten und Systemlaufwerke.

exFAT oder NTFS – Die wichtigsten Unterschiede

Beide Dateisysteme – exFAT und NTFS – stammen von Microsoft, sind aber für unterschiedliche Einsatzzwecke gedacht. Damit du besser entscheiden kannst, welches für dich passt, zeige ich dir hier die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick.

Dateigröße und Partitionsgröße:

NTFS unterstützt riesige Festplatten und Dateien ohne Einschränkungen. exFAT kann das zwar auch, ist aber eher auf externe Speicherlösungen ausgelegt, nicht auf Systemlaufwerke.

Funktionen:

NTFS bietet viele zusätzliche Features wie Zugriffsrechte, Dateiverschlüsselung, Journaling und automatische Fehlerkorrektur. exFAT verzichtet bewusst auf diese Extras, um möglichst kompatibel und leichtgewichtig zu bleiben.

Kompatibilität:

exFAT ist das flexibelste Dateisystem, wenn du Laufwerke zwischen Windows, macOS und Linux hin- und hersteckst. NTFS funktioniert zwar super mit Windows, ist aber auf anderen Systemen oft eingeschränkt.

Leistung:

Bei normalen Anwendungen wirst du keinen großen Unterschied spüren. Wenn du aber viele kleine Dateien speicherst oder ein Laufwerk dauerhaft im Einsatz hast, ist NTFS meist schneller und robuster.

Kurz gesagt:

  • exFAT ist perfekt für den Austausch großer Dateien zwischen verschiedenen Geräten.
  • NTFS ist ideal für Festplatten im Dauereinsatz unter Windows mit erweiterten Funktionen.

Die Wahl hängt also davon ab, wie und wo du dein Speichermedium nutzt.

Wann solltest du exFAT verwenden?

USB-Stick auf Holz mit Text: Wann solltest du exFAT verwenden

exFAT ist immer dann die richtige Wahl, wenn du ein Laufwerk nutzen möchtest, das mit möglichst vielen Geräten kompatibel sein soll. Gerade bei USB-Sticks oder externen Festplatten ist das oft der Fall. Du möchtest Dateien zwischen Windows und Mac austauschen? Dann ist exFAT ideal.

Auch für Speicherkarten in Kameras, Drohnen oder Audiorekordern wird exFAT häufig verwendet. Diese Geräte benötigen ein Dateisystem, das große Dateien verarbeiten kann, aber wenig Systemressourcen beansprucht. Genau dafür wurde exFAT gemacht.

Besonders praktisch ist exFAT, wenn du:

  • Dateien größer als 4 GB speichern willst (z. B. Videos, Backups)
  • dein Laufwerk an Windows, macOS oder Linux verwenden möchtest
  • keine erweiterten Funktionen wie Rechteverwaltung oder Verschlüsselung brauchst

Ein weiterer Pluspunkt: exFAT ist einfach zu handhaben. Du brauchst keine speziellen Einstellungen und kannst ein Laufwerk mit wenigen Klicks formatieren.

Kurz gesagt: Wenn du auf möglichst hohe Kompatibilität angewiesen bist und keine speziellen Sicherheitsfunktionen brauchst, ist exFAT meist die bessere Lösung.

Wann ist NTFS die bessere Wahl?

NTFS zeigt seine Stärken vor allem dann, wenn du dein Laufwerk regelmäßig und intensiv unter Windows nutzt. Das gilt zum Beispiel für interne Festplatten oder SSDs, auf denen das Betriebssystem installiert ist. Hier sorgen Funktionen wie Dateischutz, Fehlerprüfung und Rechteverwaltung für mehr Sicherheit und Stabilität.

Auch für externe Festplatten, die du nur an Windows-Rechnern verwendest, ist NTFS eine gute Wahl. Du kannst damit große Datenmengen speichern, mehrere Benutzer verwalten und sogar einzelne Dateien verschlüsseln – alles direkt mit Bordmitteln.

Typische Situationen, in denen NTFS besser passt:

  • Systemlaufwerke unter Windows
  • Arbeitsrechner mit mehreren Benutzerkonten
  • Datenträger mit vielen kleinen Dateien, z. B. Office-Dokumenten
  • Backup-Festplatten mit regelmäßigem Schreibzugriff

Wenn du dein Laufwerk ausschließlich an Windows-Geräten nutzt und Wert auf Kontrolle, Sicherheit und erweiterte Funktionen legst, ist NTFS fast immer die beste Option. Besonders im Alltag mit vielen Dateien und häufiger Nutzung macht sich das bezahlt.

Laufwerk formatieren: So geht’s Schritt für Schritt

Wenn du einen USB-Stick, eine externe Festplatte oder eine SSD formatieren willst, ist das unter Windows ganz einfach. Du kannst dabei das gewünschte Dateisystem – also exFAT oder NTFS – direkt auswählen. Wichtig: Beim Formatieren werden alle Daten auf dem Laufwerk gelöscht. Speichere also vorher alles, was du behalten möchtest.

So gehst du vor:

  1. Laufwerk anschließen:
    Stecke den USB-Stick oder die Festplatte an deinen PC.
  2. Explorer öffnen:
    Drücke die Tastenkombination Windows-Taste + E, um den Datei-Explorer zu starten.
  3. Laufwerk auswählen:
    Klicke mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Laufwerk und wähle „Formatieren…“ aus.
  4. Dateisystem auswählen:
    Im neuen Fenster kannst du zwischen NTFS, exFAT oder FAT32 wählen. Wähle hier das passende System aus – je nachdem, wie du das Laufwerk nutzen willst.
  5. Volumenbezeichnung eingeben (optional):
    Gib dem Laufwerk einen Namen, damit du es später leichter wiedererkennst.
  6. Schnellformatierung aktivieren (oder deaktivieren):
    Für normale Zwecke reicht die Schnellformatierung aus. Nur bei Problemen oder vor dem Weiterverkauf solltest du sie deaktivieren.
  7. Auf „Starten“ klicken:
    Bestätige die Warnmeldung – und die Formatierung beginnt.

Nach wenigen Sekunden ist dein Laufwerk einsatzbereit – im gewünschten Format.

Fazit: exFAT oder NTFS – Du entscheidest, was besser passt

Am Ende gibt es kein „richtig“ oder „falsch“ – es kommt darauf an, wie du dein Laufwerk nutzt. exFAT oder NTFS ist keine komplizierte Entscheidung, wenn du die Grundlagen verstanden hast. Wichtig ist, dass du weißt, welches System mit deinen Geräten funktioniert und welche Funktionen du wirklich brauchst.

Falls du unsicher bist, probiere beide Systeme einfach mal aus – idealerweise auf einem USB-Stick, den du testen kannst. So bekommst du schnell ein Gefühl dafür, was besser zu deinem Alltag passt.

Noch Fragen offen? Vielleicht willst du wissen, wie man Daten sichert, bevor man formatiert – oder wie sich exFAT auf einer SD-Karte in der Kamera verhält. Schreib mir gern in die Kommentare.

Je mehr du ausprobierst, desto sicherer wirst du im Umgang mit Laufwerken, Dateisystemen und Technik allgemein. Es lohnt sich, hier ein bisschen tiefer einzutauchen – und der Aufwand ist wirklich überschaubar.

FAQ – Häufige Fragen zu exFAT und NTFS im Überblick

Gerade wenn man sich zum ersten Mal mit Dateisystemen beschäftigt, tauchen oft dieselben Fragen auf. Hier findest du kurze Antworten auf die wichtigsten Punkte.

Kann ich exFAT unter Windows und macOS nutzen?

Warum kann ich keine Dateien größer als 4 GB speichern?

Ist NTFS schneller als exFAT?

Kann ich ein NTFS-Laufwerk am Mac beschreiben?

Was passiert beim Formatieren – sind die Daten weg?

Muss ich immer formatieren, um das Dateisystem zu wechseln?

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