Technologische Fortschritte verändern nicht nur fortlaufend den Alltag, sondern auch die Art und Weise, wie sich das eigene Ersparte vervielfachen lässt. Musste man früher noch zwangsläufig zum eigenen Bankberater, an dessen Ende oftmals nicht das beste Produkt für dich stand, gibt es heute dank KI und Robo-Advisorn starke Alternativen – die maßgeblich die Welt der Geldanlage verändern und prägen.
Was machen und wie funktionieren Robo-Advisor?
Robo Advisory gibt es bereits seit dem Jahr 2008 – damals noch eine Nische, sind „robotergesteuerte“ Portfolios heute weitaus verbreiteter. Prinzipiell soll der „Roboter“ das machen, was auch aktive Fondsmanager leisten: Nach bestimmten Kriterien Titel und Assets auswählen, diese in einem diversifizierten Portfolio zusammenbringen und damit am Ende idealerweise risikoadjustiert mehr als die durchschnittliche Marktrendite generieren.
Denn auch das hat sich verändert: Mit dem mittlerweile riesigen Angebot an breitgestreuten und kostengünstigen ETFs, müssen sich alle anderen Bankenprodukte sowohl in ihren Kosten als auch der Performance daran messen lassen.
Die künstliche Intelligenz und Algorithmen, die im Hintergrund arbeiten, sollen Anlegern den Einstieg in den Kapitalmarkt erleichtern – wobei die exakte Anlagestrategie dahingehend an den Kunden, seine Bedürfnisse, Ziele und Risikotoleranz hin angepasst wird.
Die Angaben des Kunden verarbeitet der Robo-Advisor dann zu einer ausgewogenen Anlagestrategie. Zum aktuellen Zeitpunkt arbeiten in Deutschland rund 30 dieser Robo-Advisor im Dienste ihrer Kunden, Anleger und Banken, global gibt es etwa 350 Anbieter.
Wie viel Macht wird dem Robo-Advisor gewährt?
Anleger können prinzipiell drei Möglichkeiten nutzen: Den Full-Service, Half-Service oder das Do-it-yourself-Verfahren mit beratender Unterstützung durch die KI. Beim Full-Service liegt die Geldanlage komplett in der Hand des Robo-Advisors. Sobald der Kunde seine Präferenzen und Risikobereitschaft angegeben hat, stellt die KI ein Portfolio zusammen und verwaltet dieses fortlaufend mit Zu- und Verkäufen.
Beim Half-Service hat der Anleger noch ein Einspruchsrecht. Er kann also Entscheidungen des Robo-Advisors, wenn er die selbst nicht für gut hält, widersprechen. Bei der DIY-Form berät der Robo-Advisor nur, der Anleger muss seine Titel und Werte aber selbst kaufen oder verkaufen.
Die drei Formen ermöglichen einen hohen Individualisierungsgrad der Portfolios. Risikofreudigen Anlegern würde so ein Robo-Advisor beispielsweise vermehrt Aktien beziehungsweise Wachstumswerte oder sogar Kryptowährungen zur Beimischung empfehlen. Letztere gehen dann aber auch, wie der Iota Kurs Bitvavo verdeutlicht, mit einer entsprechend hohen Volatilität einher.
Wer dem KI-Roboter hingegen mitteilt, dass er das eigene Geld möglichst risikoarm investieren soll, der wird in seinem Portfolio später vermehrt Staatsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade wiederfinden.
Für wen eignen sich Robo-Advisor – und was sind die Vorteile?
Einem „Roboter“ sein hartverdientes Geld anzuvertrauen – das ist natürlich eine gewisse mentale Hürde, insbesondere weil wir Deutschen nicht unbedingt als risikofreudig gelten und die Zahl der aktiven Kapitalanleger in der Bundesrepublik so niedrig wie in kaum einem anderen Industrieland ist – obgleich diese im vergangenen Jahr deutlich angestiegen ist.
Technologischen Fortschritt und Geldanlage miteinander zu vereinen, erzielt aber durchaus Vorteile:
- Robo-Advisor können mangelndes Know-how und fehlende Erfahrungswerte des Anlegers ausgleichen
- sie funktionieren, wenn das gewünscht ist, komplett automatisch, ohne jeglichen Zeitaufwand oder aktives Eingreifen des Anlegers
- Robo-Advisor-Portfolios haben eine geringere Kostenquote als aktiv gemanagte Fonds, häufig aber höhere Kosten als ein breitgestreuter World- oder All-World-ETF
- die durch die KI zusammengestellten und verwalteten Portfolios sind individuell und passen zum Risikoprofil und den Bedürfnissen des Anlegers
- auch alternative Assetklassen, wie beispielsweise Kryptowährungen oder Rohstoffe, werden teilweise berücksichtigt
Ein entscheidender Vorteil für Anfänger: Sie müssen sich nicht proaktiv selbst mit dem Kapitalmarkt befassen. Seine Risikotoleranz einzuschätzen ist zwar schon Herausforderung genug, denn dahingehend ist der Blick nicht immer unbedingt objektiv, aber das Portfoliomanagement mit KI ist trotzdem weitaus einfacher als wenn du dir selbst ein Portfolio zusammenbasteln müsstest.
Selbst Fortgeschrittene könnten von der KI profitieren: So müssten diese Aktienkurse, Dividendenentwicklungen, Stop-Losses und beispielsweise die Litecoin Wertentwicklung Bitvavo in Euro nicht konsequent selbst im Blick behalten und neu bewerten – das macht dann der Robo-Advisor. Dadurch hast du selbst Zeit für wichtigere oder unterhaltsamere Dinge.
Rein ökonomisch könnte man ebenfalls von einem Mehrwert sprechen: Denn wenn man als Anleger selbst weniger Zeit für die Geldanlage aufbringt, bleibt mehr Zeit und Energie, um damit das eigene Humankapital zu steigern – was künftig wiederum höhere Investitionen ermöglicht.
Worauf ist bei der Wahl des Robo-Advisors zu achten?
All die eben genannten potenziellen Vorteile greifen nur dann, wenn die KI zwei generelle Punkte erfüllt: Sie muss bewiesen funktionieren und sie muss sich individuell zum Anlageprofil des Kunden ausrichten. Wenn eine KI dauerhaft eine Rendite unterhalb der durchschnittlichen Marktrendite generiert, dafür aber weitaus mehr als ein breitgestreuter ETF kostet, ist die technologische Spielerei nicht mehr als eben das – eine Spielerei.
Da du in der deutschen Investmentwelt außerdem aus mehr als 30 Robo-Advisorn wählen kannst, solltest du dir vorab einige Fragen stellen. So kannst du herausfinden, ob die KI tatsächlich zu dir passt.
- Wie viel Kapital muss anfänglich mindestens investiert werden? Muss danach regelmäßig weiter Geld investiert werden?
- Welche Asset-Klassen deckt der Robo-Advisor ab? Aktien, ETFs, Anleihen, Zertifikate, Optionen, Rohstoffe, REITs und Kryptowährungen sind einige der wichtigeren Optionen.
- Wie viel kostet dich der Robo-Advisor? Gibt es zusätzlich zur Kostenquote noch eine Erfolgsgebühr?
- Wie gut haben die Portfolios des Robo-Advisors in der Vergangenheit und vor allem in kritischen Marktphasen performt?
Fazit: Dank der Digitalisierung gibt es noch mehr Möglichkeiten zur Geldanlage – insbesondere für Anfänger
Natürlich kannst du dein Portfolio selbst zusammenbauen, aktiv handeln oder mit Buy-and-Hold auf einen einzigen All-World-ETF die einfachste und breitgestreute Lösung wählen – oder aber du vertraust einen Teil deines Kapitals einer KI an.
Die sollte, damit sich das für dich lohnt, dann tatsächlich auch ein Alpha generieren. Dahingehend ist ebenfalls wichtig, dass du dich selbst und deine Risikotragfähigkeit objektiv einschätzt – nur so kann die KI auch ein Portfolio basteln, das zu dir passt.