Radon ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Edelgas, das aus dem Zerfall von Uran im Boden entsteht. Es ist farb- und geruchlos, wodurch es für Menschen ohne spezielle Messgeräte nicht wahrnehmbar ist. Radon kann aus dem Boden in Gebäude eindringen und sich dort ansammeln, was potenzielle Gesundheitsrisiken mit sich bringt.
Gefahr für die Gesundheit

Das Einatmen von Radon und seinen Zerfallsprodukten stellt ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Diese radioaktiven Partikel können sich in den Atemwegen ablagern und das Lungengewebe schädigen. Laut Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ist Radon nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs in Deutschland. Um die Gefahr zu erkennen, empfiehlt es sich, Radon selbst zu messen.
Entstehung von Radon
Radon entsteht durch den radioaktiven Zerfall von Uran, das in unterschiedlichen Konzentrationen in Böden und Gesteinen vorkommt. Das Gas kann durch Poren und Risse im Erdreich aufsteigen und über undichte Stellen in Gebäude, insbesondere in Kellern und erdberührenden Räumen, eindringen.
Die Konzentration von Radon in Innenräumen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Beschaffenheit des Untergrunds, der Bauweise des Gebäudes und dem Lüftungsverhalten der Bewohner.
Radonmessung
Um die Radonkonzentration in Innenräumen zu bestimmen, sind spezifische Messungen erforderlich. Das BfS empfiehlt Langzeitmessungen über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Diese Messungen sollten vorzugsweise in der Heizperiode durchgeführt werden, da in dieser Zeit die Radonkonzentration tendenziell höher ist.
Radonmessgeräte
Für die Messung der Radonkonzentration stehen verschiedene Geräte zur Verfügung. Passive Detektoren benötigen keine Schnittstelle, eignen sich für Langzeitmessungen und zeichnen sich durch eine einfache Anwendung aus.
Aktive Messgeräte liefern Echtzeitdaten und ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung der Radonwerte. Vom BfS zertifizierte Labore wie Radonova bieten sowohl passive als auch aktive Messlösungen an, die den aktuellen DIN-Normen entsprechen.
Vorsorgegebiete
In Deutschland wurden sogenannte Radonvorsorgegebiete definiert, in denen die Wahrscheinlichkeit erhöht ist, dass der Referenzwert in Innenräumen überschritten wird. Besonders betroffen sind Regionen in Bayern, Sachsen und Thüringen, darunter das Erzgebirge und der Bayerische Wald.
In diesen Gebieten sind spezielle Schutzmaßnahmen erforderlich, insbesondere bei Neubauten. Doch auch außerhalb dieser Vorsorgegebiete kann Radon gefährlich sein. Eine Übersicht der Radonvorsorgegebiete stellt das BfS bereit.
Grenzwerte
Der gesetzliche Referenzwert für die Radonkonzentration in Innenräumen liegt in Deutschland bei 300 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³). Wird dieser Wert überschritten, sollten Maßnahmen zur Reduzierung der Radonbelastung ergriffen werden, um das Gesundheitsrisiko zu minimieren.
Schutzmaßnahmen bei Neubauten
Bei der Planung und Errichtung von Neubauten in Radonvorsorgegebieten sind präventive Maßnahmen essenziell. Dazu zählen die Abdichtung des Fundaments und der erdberührenden Wände, der Einbau radondichter Folien sowie die Installation von Radonbrunnen oder -drainagen, um das Eindringen des Gases zu verhindern.
Schutzmaßnahmen bei Bestandsbauten
Auch in bestehenden Gebäuden lassen sich gezielte Maßnahmen umsetzen, um die Radonbelastung nachhaltig zu reduzieren. Eine der wichtigsten Methoden ist die Abdichtung von Rissen, Fugen und undichten Stellen im Kellerbereich, da Radon vor allem aus dem Erdreich eindringt.
Zusätzlich kann eine aktive oder passive Belüftung helfen, die Radonkonzentration in Innenräumen zu senken. Eine Radonabsauganlage unterhalb des Gebäudes kann Radon gezielt ableiten. Eine fachgerechte Analyse der Bausubstanz und eine professionelle Umsetzung dieser Maßnahmen erhöhen die Wirksamkeit erheblich.
Fazit
Radon stellt eine unsichtbare, aber ernstzunehmende Gefahr für die Atemwege dar. Durch gezielte Messungen und entsprechende bauliche Maßnahmen können sowohl Neubauten als auch Bestandsgebäude effektiv vor einer erhöhten Radonbelastung geschützt werden. Es ist wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein und bei Bedarf geeignete Schritte zur Reduzierung der Radonkonzentration zu unternehmen, um die Gesundheit der Bewohner zu schützen.