Geld ins Ausland transferieren: So ist es auf sicherem Weg möglich

Eine Auslandsüberweisung? Davor haben viele Menschen Angst, denn sie befürchten, dass das Geld nicht ankommt, dass eine lange Zeit benötigt wird oder das es hohe Kosten gibt. Dabei muss differenziert werden, ob eine Überweisung ins innereuropäische Ausland erfolgt oder außerhalb von Europa.

Denn vor allem für europäische Transaktionen gibt es dank SEPA ein vereinfachtes Verfahren, was analog zur innerdeutschen Überweisung funktioniert und kein Risiko darstellt. Nachfolgend wird erläutert, was für eine Geldtransaktion ins Ausland nötig ist und wie sie funktioniert.

IBAN und BIC für innereuropäische Transfers benötigt

Geld ins Ausland transferieren

Für jede Überweisung innerhalb von Europa wird die IBAN-Nummer des Empfängers benötigt. Voraussetzung, um eine klassische SEPA-Transaktion vornehmen zu können, ist, dass Empfänger und Sender des Geldes ein Konto innerhalb des europäischen Wirtschaftsraumes befinden. Der Überweisungsbetrag wird immer in Euro ausgegeben. Entscheidend sind IBAN und BIC, die verschiedene Funktionen erfüllen:

  • Die IBAN: Die IBAN-Nummer des Kontos (International Bank Account Number) wurde als Ersatz für die Kontonummer eingeführt. Sie enthält 20 Stellen und besteht aus Kontonummer und Bankleitzahl sowie Landeskennzahl.
  • Die BIC: Mit elf bis 12 Stellen ist die BIC (Business Identifier Code) nur bei Transaktionen nötig, die außerhalb Deutschlands vorgenommen werden. Sie enthält das Bankkürzel, ein Kürzel für das Land und eine Buchstabenkombination zur Identifikation der Filiale.

So funktioniert eine Überweisung innerhalb Europas

Viele ältere Menschen haben Angst vor dem Umgang mit dem Computer und halten vom klassischen Online-Banking Abstand. Geld ins europäische Ausland zu transferieren, setzt keine Online-Kontofunktionen voraus. Die Überweisung kann einfach am Bankterminal vorgenommen werden. Benötigt werden dafür:

  • Vollständiger Name des Geldempfängers
  • IBAN und BIC (alternativ Kontonummer und Bankleitzahl, die Bank transferiert die Werte dann um)
  • Wunschbetrag und Verwendungszweck (letzteres optional)

Der Überweisungsbetrag wird in Euro angegeben und die Transaktion wird nun wie von klassischen Überweisungen in Deutschland gewohnt, durchgeführt.

Geld sicher ins außereuropäische Ausland transferieren

Über 6,9 Milliarden Überweisungen werden pro Jahr in Deutschland durchgeführt, ein Teil davon entfällt auf Transaktionen ins außereuropäische Ausland. Benötigt wird hierzu auch die Bankverbindung des Geldempfängers, außerdem gibt es Besonderheiten bei der Wahl der Währung. Es muss entschieden werden, ob die Transaktion in der eigenen Währung (Euro im europäischen Wirtschaftsraum) oder in der Währung des Empfängers vorgenommen wird. Dem Empfänger stehen die Geldleistungen selbstverständlich in der in seinem Land üblichen Währung zur Verfügung.

Wichtig zu wissen: Sowohl für den Empfänger als auch für den Sender der Auslandsüberweisung außerhalb Europas können Gebühren anfallen. Diesbezüglich lohnt es sich, vorab eine Gebührentabelle der Bank einzusehen.

Die AWV-Meldepflicht bei Überweisungen ins Ausland

Unbedingt beachtet werden muss die sogenannte AWV-Meldepflicht, die bei Überweisungen von mehr als 12.500 Euro ins außereuropäische Ausland in Kraft tritt. Sie müssen entsprechend der Meldevorschriften gemeldet werden, die Bundesbank ist der Empfänger dieser Meldung, die online durchgeführt werden kann. Es droht die Gefahr eines Ordnungsgeldes, wenn die Durchführung der Meldung nicht ordnungsgemäß erfolgt.

Auf dem Kontoauszug könnte ein Hinweis hierfür erscheinen, die meisten Banken geben direkt einen Hinweis zur vorhandenen Verpflichtung. Es gibt jedoch auch Ausnahmen bei Importzahlungen, Zahlungen von Exporterlösen und kurzfristigen Kreditzahlungen kann die Meldepflicht entfallen.

Wie hoch sind die Kosten für eine Überweisung ins Ausland?

Nur bei Überweisungen außerhalb des europäischen Wirtschaftsraums muss mit Gebühren gerechnet werden, die sich aus verschiedenen Faktoren zusammensetzen:

  • Wechselkurs bei Fremdwährung
  • Überweisungsgebühren (SWIFT-Gebühren)

Die Höhe der Überweisungsgebühr ist nicht zu unterschätzen, sie kann rund zehn Prozent der insgesamt transferierten Summe betragen. Bei einer Überweisung in Höhe von 5.000 Euro muss daher mit Gebühren von bis zu 500 Euro pro Einzeltransaktion gerechnet werden. Es gibt drei Arten der Begleichung. Die Option OUR sieht vor, dass der Sender die kompletten Überweisungskosten übernimmt. Bei der Option SHARE teilen sich Empfänger und Sender die Gebühren und bei der Option BEN muss der Empfänger die Gebühren bezahlen.

Fazit: Geld überweisen ins Ausland ist sicher und wenig kompliziert

Auch wenn bei außereuropäischen Transaktionen Gebühren hinzukommen, ist die Auslandsüberweisung selbst nicht schwierig. Liegen alle nötigen Daten vor, kann vor allem innereuropäisch binnen eines Tages Geld versendet werden.

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