Monitore und Technik entwickeln sich in den letzten Jahren rasant weiter. Nicht nur die Auflösung, sondern auch andere technische Neuerungen bieten Vorteile sowohl für Spieler, als auch für den Bürobetrieb. Ein Feld, in dem Monitore sich stark weiterentwickelt haben ist die Bildfrequenz. Diese gibt an, wie oft das Bild in der Sekunde aktualisiert wird. Je häufiger das Bild aktualisiert wird, desto flüssiger soll dies für das Auge wirken.
Waren lange Zeit Widerholungsfrequenzen von 60 Hz der Standard, gibt es jetzt Monitore, die über eine Frequenz von 144 Hz und mehr verfügen. Doch für wen lohnen sich diese Monitore und sind diese für den Büroalltag tauglich?
Was bedeutet 144 Hertz (144 Hz)?
Für die Darstellung von Spielen und Anwendungen sind zwei Faktoren entscheidend, damit diese als flüssig wahrgenommen werden. Zum einen gibt es die Anzahl der Bilder pro Sekunde, die vom Spiel oder der Anwendung angezeigt werden. Ab einem Wert von 30 „Frames per Second“ wird die Anwendung als flüssig vom menschlichen Auge wahrgenommen.
Dies macht das Arbeiten mit Excel oder anderen aufwendigen Programmen deutlich angenehmer. Wird der Rechner hingegen überfordert und er kann nicht die Leistung abrufen, die zum Beispiel für die Kalkulation notwendig ist, dann beginnt das Programm zu stocken. Dies kann frustrierend wirken und zudem die Fehleranfälligkeit steigern.
Doch nicht nur die Bilder pro Sekunde sind wichtig, sondern auch die Frequenz des Monitors hat einen Einfluss darauf, wie flüssig die Anwendungen wahrgenommen werden.
Während die Bilder pro Sekunde von der Rechenleistung abhängig sind, geht es bei der Hertzzahl um die Eigenschaften des Monitors. Studien haben gezeigt, dass das menschliche Auge sehr empflindlich ist, was die Aktualisierung von Bildern betrifft. Es kann Veränderungen der Bilder mit einem Abstand von ca. 13 Millisekunden wahrnehmen.
Bei einem 144 Hz Monitor baut etwa alle 7 Millisekunden ein neues Bild auf. Damit ist die Aktualisierung schneller als das Auge diese Veränderung wahrnehmen kann.
Welche Vorteile bietet der 144 Hz Monitor?
Vor allem für Spiele mit aufwendiger 3D Grafik hat der 144 Hz Monitor einige Vorteile. Eine grundlegende Veränderung ist, dass das Spiel als flüssiger wahrgenommen wird und keine Ruckler mehr wahrzunehmen sind. Darüber hinaus gibt es noch andere Effekte, die durch den 144 Hz Monitor vermieden werden.
Zum Beispiel kommt es nicht mehr zu dem Effekt, dass mehrere Bilder gleichzeitig versucht werden vom Monitor aufzubauen. Ist die Rechenleistung so hoch, dass sehr viele Bilder pro Sekunde erzeugt werden, kann der Monitor davon überfordert werden, wenn nur eine Leistung von 60 Hertz vorliegt. Dadurch kann es vorkommen, dass eine Art Kante im Bild erscheint.
Ebenfalls reduziert wird die wahrgenommene Verzögerung der Eingaben. Denn wenn eine Eingabe vorgenommen wird, dauert es bei einem 60 Hz Monitor länger, bis diese auf dem Monitor auch tatsächlich dargestellt wird.
Dies führt auch bei Büroarbeiten zu einem angenehmeren Gefühl, wenn der 144 Hz Monitor viel schneller die Eingaben widerspiegelt.
Ist solch ein Monitor für den Bürobetrieb sinnvoll?
Die Vorteile des 144 Hz Monitor sind vor allem bei aufwendigen 3D Anwendungen zu finden. Besonders Spiele profitieren von der erhöhten Bildrate. Doch kann solch ein Monitor auch für den alltäglichen Bürobetrieb sinnvoll sein?
Hier kommt es ganz darauf an, wie die Sehgewohnheiten und Anforderungen der Arbeit tatsächlich aussehen.
Zunächst muss klargestellt werden, dass die Sehfähigkeiten der Menschen unterschiedlich sind. Nicht jede Person wird einen direkten Unterschied zwischen einem 60 Hz und einem 144 Hz Monitor wahrnehmen können. Für manche Personen lohnt sich die Anschaffung des 144 Hz Monitors also gar nicht.
Des Weiteren ist wichtig, für welche Zwecke der Monitor im Büro genutzt wird. Denn nicht nur Spiele, sondern auch andere grafische Anwendungen profitieren von der höheren Hertzzahl.
Sollen über den Monitor grafische Anwendungen laufen oder Filme präsentiert werden, dann ist die Anschaffung eines 144 Hertz Monitors sicherlich sinnvoll. Besonders ratsam ist solch ein Monitor zudem in der Bildbearbeitung und Filmindustrie. Hier können durch einen modernen Monitor die Änderungen direkt sichtbar gemacht werden.
Werden lediglich Office-Anwendungen ausgeführt, dann ist es fraglich, ob die Mehrkosten wirklich durch die höhere Hertzzahl aufgefangen werden können. Denn ein Monitor muss auch als Investition betrachtet werden. Da die neuen Monitor mit erheblichen Mehrkosten verbunden sind und die Auswirkungen im Bürobereich teils gar nicht spürbar sind, ist für das Büro wahrscheinlich ein klassischer 60 Hertz Monitor besser nutzbar.
Somit kann der 144 Hertz Monitor zwar im Büro für ein angenehmeres Arbeiten sorgen. Die Auswirkungen sind allerdings so gering und noch nicht einmal von jedem Mitarbeiter spürbar, sodass eine Investition in solch einen hochwertigen Monitor nicht notwendig ist. Letztlich bleibt es aber jedem Unternehmer selber überlassen, ob in diesem Fall die Vorteile für die Büroarbeit überwiegen.