Treiber beim Kopfhörer – die Unterschiede kurz erklärt

Kopfhörer Treiber sind Lautsprecher innerhalb des Kopfhörers, die die Umwandlung des elektrischen Signals in Schall vollziehen und den Ton erzeugen. Die Funktion der Treiber basiert auf dem Prinzip der Schallwandlung. Die Treiber werden für die Klang- und Basswiedergabe in korrekter Lautstärke entsprechend den Qualitätsanforderungen und den Besonderheiten des Kopfhörers (wie Over-Ear, On-Ear, In-Ear, Open-Ear- und Closed-Ear-Kopfhörer) gebraucht.

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Bauweise moderner Kopfhörer-Treiber und ihre Anwendung

Treiber beim Kopfhörer

Abhängig von der Anwendung und Qualitätsanforderungen haben moderne Kopfhörer-Treiber unterschiedliche Bauweisen:

Dynamische Treiber

Dynamische Treiber sind sehr preiswert, am meisten verbreitet und bieten eine sehr hohe Wiedergabequalität. Das gesamte Klangspektrum wird durch nur einen Treiber abgedeckt. Die Bassfrequenz ist gut, auch die Soundsignatur ist gut aufeinander abgestimmt, aber die hohe Klangklarheit ist nicht so gut. Ein Beispiel für einen dynamischen Kopfhörer ist der PioneerSE-Monitor5.

Balanced-Armature-Treiber

Balanced-Armature-Treiber werden wegen ihrer geringen Größe und den guten Klangeigenschaften in In-Ear-Kopfhörern und Hörgeräten verwendet.

Sie sind teurer als dynamische Treiber und ihre Vorteile sind guter und detaillierter Klang über den gesamten Frequenzbereich, sowie schnelle Wiedergabe. Verglichen mit den dynamischen Treibern haben sie klare Höhen und verbrauchen weniger Energie. Die In-Ear-Kopfhörer mit BA-Treiber sind kleiner und wiegen weniger im Vergleich zu dynamischen Treibern, jedoch ist der Bass schwächer.

In-Ear-Kopfhörer mit BA-Treibern kosten mehr und für die Abdeckung aller Frequenzbereiche sind oft mehrere Treiber notwendig.

Beispiele für Kopfhörer Modelle mit BA-Treibern sind Shure SE110, Shure SE315 und Shure SE535.

Die technologische Entwicklung der In-Ear-Kopf-Hörer geht eindeutig in Richtung BA-Treiber. Kopfhörer mit BA-Treibern zeichnen sich durch Präzision, Schnelligkeit und gutes Raumverhalten aus, und können im Hochtonbereich durch (kristall-)klare Höhen überzeugen.

Entscheidender Vorteil von BA-Treibern ist die Frequenztrennung. Aufgrund der Bauweise ist der Tiefton aber ein Nachteil, deswegen sind dynamische und BA-Treiber in manchen Ear-In-Kopfhörern verbaut. Der Vorteil ist, dass der Bass und die Höhen besonders gut klingen, das Gehäuse ist aber meist größer und die In-Ear-Kopfhörer wiegen auch mehr.

Oft werden 3 oder 4 BA-Treiber mit dynamischen Bässen und dynamischen Super-Hochtönern kombiniert.

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Moving Armature Treiber

Moving Armature Treiber vereinen die Vorteile von BA- und dynamischen Treibern. Sie funktionieren wie BA-Treiber haben aber den Vorteil, dass der komplette Frequenzbereich abgedeckt wird. In einem In-Ear-Kopfhörer verringert sich dadurch die Anzahl der Treiber. Die Treiber-Technologie geht in Richtung Balanced-Armature-Treiber.

Oft werden die BA-Treiber mit dynamischen Bässen und dynamischen Super-Hochtönern kombiniert.

Allerdings wurden MA-Treiber bis jetzt in wenigen Kopfhörer-Modellen integriert.

Isodynamische/Orthodynamische/Magnetostatische Treiber

Isodynamische/Orthodynamische/Magnetostatische Treiber werden durch ihr großes Gewicht wenig in den aktuellen Kopfhörern genutzt, da funktionsbedingt schwere Magnete eingebaut werden.

Elektrostatische Treiber

Elektrostatische Treiber sind fragil und kostenintensiv, haben aber den Vorteil eines besonders edlen Sounds. Damit die Membran wirkungsvoll schwingen kann, sind auch für moderaten Lautstärken sehr starke Spannungen nötig (100-1000 Volt). Die wenig Mikrometer dicke Membran ist der Grund, dass Kopfhörer mit dieser Bauart einen größeren Frequenzumfang besitzen.

Einige High-End-Kopfhörer basieren auf diese Technik, aber die Herstellung ist aufwändig und das macht sie teuer.

Elektromagnetische Treiber

Elektromagnetische Treiber werden heute nicht mehr hergestellt, denn sie haben eine sehr schlechte Wiedergabequalität.

Sind größere Kopfhörer-Treiber besser als kleinere?

Je nach der Besonderheiten des Kopfhörers (z.b. Membranflächen) gibt es unterschiedliche Größen der Treiber. Die Treibergröße wird in Millimeter angegeben. Je größer der Treiber und die Membranfläche ist, desto leichter und lauter kann ein Treiber tiefe Frequenzen (also Bässe) wiedergeben.

Je größer die Membranen sind, desto träger sind sie. Durch die größere Masse kann auch die Transienten Wiedergabe leiden. Die Qualität des Treibers hängt aber auch von der Bauweise, Membran Material und -stärke ab. Deswegen ist es schwer zu sagen „größer ist besser“.