Eine Netzwerkkarte kaufen zu wollen, wirft bei vielen Interessierten Erstkäuferinnen und Erstkäufern Fragen auf. Bieten alle Netzwerkkarten gleich hohe Geschwindigkeiten? Welche Netzwerkkarte passt in meinen Rechner? Was ist der Unterschied zwischen WLAN und LAN? Dieser kurze Artikel soll Einsteigern helfen, zu verstehen, worauf sie beim Netzwerkkarten kaufen achten müssen.
Wie funktioniert die Netzwerkkarte?
Netzwerkkarten stellen die Hardware-Schnittstelle zwischen verschiedenen Rechnern zur Verfügung. Um zum Beispiel einen Desktop-PC oder Laptop mit einem Internet-Router zu verbinden, muss der entsprechende Rechner über eine solche Hardware-Schnittstelle verfügen. Die Verbindung kann dabei entweder über ein Netzwerkkabel hergestellt werden oder per Funk (mehr zum Thema WLAN-Netzwerkkarte im folgenden Abschnitt).
Heutige kabelgebundene Netzwerkkarten stellen meist Schnittstellen mit bis zu einem Gigabit Datendurchsatz in der Sekunde bereit. Das entspricht etwa 120-130 Megabyte pro Sekunde. Um zum Beispiel den Datendurchsatz heute üblicher DSL-Anschlüsse an den Rechner durchzuleiten, reicht das bei weitem aus.
Diese verfügen meist über Durchsatzraten, die nur etwa 10% dieser Geschwindigkeit entsprechen. Mittel- bis langfristig wird es mit der Verbreitung schnellerer Glasfaseranschlüsse aber nötig werden schnellere Netzwerkkarten kaufen zu können.
Was ist eine WLAN Netzwerkkarte?
WLAN-Netzwerkkarten stellen anders als herkömmliche Karten für kabelgebundene Netzwerkverbindungen ein Funk-Interface zur Verfügung. Vor allem Laptops haben heute eigentlich immer auch bereits einen WLAN-Empfänger eingebaut, mit dem zum Beispiel zum WLAN-Router eine Verbindung hergestellt werden kann.
Gerade bei tragbaren Geräten ist die Verbindung per Funk praktisch, da so, um eine Netzwerkverbindung herstellen zu können, kein langes Kabel gespannt werden muss. Gerade wenn bauliche Besonderheiten die Verlegung eines LAN-Kabels schwer bis unmöglich machen, kann es aber auch für den stationären Rechner sinnvoll sein, eine WLAN Netzwerkkarte kaufen zu wollen.
An dieser Stelle sollte aber nicht verschwiegen werden, dass WLAN bei allen Vorteilen auch ein paar Nachteile gegenüber herkömmlichen Netzwerkverbindungen hat. Zwar lassen sich in der Theorie mittlerweile auch per WLAN hohe Übertragungsgeschwindigkeiten erzielen, diese sinken aber oft rapide, sobald Mauern, andere WLAN-Netzwerke oder einfach eine weite Übertragungsstrecke das Signal dämpfen.
Außerdem stellt WLAN in der Regel nur eine begrenzte Geschwindigkeit für alle Nutzer eines Netzwerks gemeinsam bereit. Das heißt, sobald per WLAN nicht nur das Internet genutzt wird, sondern zum Beispiel auch Daten im Heimnetzwerk von einem Gerät zum anderen übertragen werden sollen, kann es schnell zur Überlastung kommen.
Auch sinkt der Datendurchsatz bei Live-Verbindungen, also zum Beispiel Online-Spielen oder Voice-over-IP-Anwendungen merklich.
Folgende WLAN-Standards mit verschiedenen theoretisch verfügbaren Geschwindigkeiten sind im Massenmarkt Moment verfügbar. Beim Kauf einer WLAN Netzwerkkarte sollten diese Werte beachtet werden.
- IEEE 802.11a mit bis zu 54 Mbit/s
- IEEE 802.11b mit bis zu 11 Mbit/s
- IEEE 802.11g mit bis zu 54 Mbit/s
- IEEE 802.11n mit bis zu 600 Mbit/s
- IEEE 802.11ac mit bis zu 6936 Mbit/s
- IEEE 802.11ad mit bis zu 5280 Mbit/s
Was kosten Netzwerkkarten?
Einfache kabelgebundene Netzwerkkarten für den Desktop-PC sind bereits ab etwa 10€ verfügbar. Auch Einbau-WLAN-Karten für den Desktop-Rechner gibt es bereits ab etwa 15€. Hier kann es aber eventuell sinnvoll sein, ein paar Euro mehr zu investieren, um eine bessere Antenne zu erhalten.
Auch für Laptops sind sowohl kabelgebundene als auch Funk-Karten in dieser Preisklasse verfügbar. Hier ist es aber besonders wichtig, darauf zu achten, dass der Laptop auch über die notwendigen Schnittstellen und die Möglichkeit verfügt, die Karte auch aufzunehmen.
Wer auf Nummer sicher gehen will oder es sich schlichtweg etwas einfacher machen möchte, kauft stattdessen einen USB-Netzwerkadapter. Auch diese kosten typischer Weise um die 10€ und sind sowohl in Versionen für Kabel als auch als WLAN-Sticks verfügbar.
Was versteht man unter einer USB-Netzwerkkarte?
Eine USB-Netzwerkkarte stellt die einfachste Möglichkeit dar, einen Rechner mit einer Netzwerkschnittstelle auszustatten. Bei diesen praktischen kleinen Adaptern handelt es sich dementsprechend um externe Netzwerkkarten, die einfach an einen normalen USB-Anschluss des Rechners angeschlossen werden.
Wichtig ist es dabei, darauf zu achten, dass der genutzte USB-Anschluss auch schnell genug ist, einen nennenswerten Datendurchsatz zu ermöglichen. Im besten Fall bedeutet das die Unterstützung des USB-Protokolls in Version 2.0, 3.0 oder sogar 3.2.
Wenn Ihr Rechner bereits über einen der neuen, kleineren USB-C-Anschlüsse verfügt, sollte das auf jeden Fall gegeben sein. Bei den älteren etwas größeren USB-Anschlüssen (wie man sie vom typischen USB-Stick kennt), kann es sich lohnen vorher einmal einen Blick in das Datenblatt Ihres Rechners zu werfen.
An älteren Anschlüssen kann sonst die Geschwindigkeit Ihres Internet-Anschlusses über die USB-Schnittstelle ausgebremst werden.
Zusammenfassung und Fazit
Auch wenn die meisten Rechner heute bereits mit eingebauten LAN- und WLAN-Schnittstellen ausgeliefert werden, ist es für viele Nutzerinnen und Nutzer weiter interessant separate Netzwerkkarten kaufen zu können. Weder kabelgebundene noch WLAN-Funk-Karten sind besonders teuer.
Als Faustregel lässt sich festhalten: WLAN ist in vielen Fällen zwar praktischer und einfacher einzurichten als kabelgebundenes LAN, dafür müssen aber Kompromisse bei Geschwindigkeit und Stabilität der Verbindung in Kauf genommen werden.
Wer sich nicht zutraut, den eigenen Rechner aufzuschrauben oder nur hin und wieder ein Netzwerkinterface benötigt, ist mit einer USB-Netzwerkkarte oder einem USB-WLAN-Stick gut bedient.