Die Wiederherstellungskonsole (mit FIXMBR und FIXBOOT) ist wohl eine der dankenswertesten Einführungen, die Windows dem Anwender geliefert hat. Die Festlegung eines Wiederherstellungszeitpunktes vor Manipulationen am System macht das Experimentieren mit neuen Komponenten zum Wagnis ohne Reue.
Sollte es einmal dazu kommen, dass Versuche mit neuer Software unbefriedigend verlaufen oder das System geschädigt wird, ist durch die Wiederherstellungskonsole schnell der vorherige Zustand erreicht.
FIXMBR und FIXBOOT unter Windows
Master Boot Record (MBR) und Bootsektor sind die ersten Dateien einer Partition, die beim Start des Systems eingelesen werden. Hier sind die Partitionstabellen abgelegt und Dateien in Maschinensprache zum Starten des Betriebssystems. Falls nicht die Harddisk beschädigt ist, kommt es zu Problemen, wenn MBR oder Bootsektor beschädigt sind und nicht ausgelesen werden können. Virusbefall ist eine weitere möglich Ursache, wenn das Starten des Systems auffallend langsam vorangeht oder vollkommen erfolglos ist.
Ist der MBR beschädigt liegt ein schwerwiegender Fehler vor. Dieser Fehler führt beim Startvorgang zum Beispiel zur Ausgabe der Fehlermeldung „NTLDR fehlt“. Das System ist so stark geschädigt, dass es nicht mehr bootet.
FIXMBR erstellt eine neue Partitionstabelle im MBR, was in der Regel zum erfolgreichen Startvorgang führt. Dieser Befehl kann nur in der Wiederherstellungskonsole angewendet werden.
Man erreicht die Konsole nach Einlegen der Installations-Software und dem Drücken der Taste „R“ und dem anschließenden Drücken der Taste „K“ beim booten von CD. Die Eingabe von FIXMBR erfordert weitere Parameter. So führt zum Beispiel die Eingabe von „fixmbr\Device\HardDisk0“ dazu, dass der MBR auf den Standardwert zurückgesetzt wird und der Rechner nach Verlassen der Konsole durch „exit“ normal und wie gewohnt startet.
Schwerwiegender sind die Störungen, die sämtliche Einträge in den Bootdateien betreffen.
FIXBOOT – Wenn FIXMBR nicht ausreicht
Führt FIXMBR nicht zum gewünschten Erfolg, muss eventuell der Bootsektor vollkommen neu geschrieben werden. Auch hierzu ist es notwendig, von der Installations-CD zu starten und in oben beschriebener Weise in die Wiederherstellungskonsole zu gelangen. Nun kann der Befehl FIXBOOT eingegeben und ausgeführt werden.
Wird der Befehl FIXBOOT ohne Angabe von Parametern angewendet, ist in der Regel C: die Partition, die den neuen Bootsektor erhält. C: ist die Systempartition, auf der zwingend das Betriebssystem Windows installiert wird.
Es ist zwar möglich, Windows auch auf andere Partitionen zu schreiben, interne Pfade verweisen jedoch regelmäßig nach C:. Daher sind andere Installationen zumindest ungewöhnlich und eher selten. Die Angabe anderer Parameter erzeugt entsprechend Bootsektoren auf den angegebenen Partitionen. Das kann mitunter notwendig werden, allerdings nicht im Falle des Fehlstarts des gesamten Systems. Hier kann primär nur der Bootsektor der das Betriebssystem beinhaltenden Partition betroffen sein.
Bevor der gesamte Rechner neu aufgesetzt wird, sollte zunächst versucht werden das System zu retten. Gepflegte Rechner beinhalten zwar die Daten, und damit das Risiko des Verlustes, auf anderen Partitionen als C:, dennoch verlangt die komplette Installation des Betriebssystems und sämtlicher Programme Zeit und Mühe, die durch die Wiederherstellungskonsole gespart werden kann.